Im Zuge des Klimawandels sind es Städte, die von der globalen Zunahme der Durchschnittstemperatur besonders hart getroffen werden. Speziell der inneralpine Raum, so auch das Klagenfurter Becken, muss mit einer Temperaturerhöhung von bis zu 4°C bis zum Jahr 2100 rechnen. In Städten, wo generell ein hoher Grad der Flächenversiegelung herrscht, werden dadurch vermehrt sogenannte urbane Hitzeinseln (UHI – urban heat islands) auftreten. An versiegelten Flächen wie Asphalt, Pflastersteinwegen, Hausfassaden und Dächern erhitzt sich das Material und die umliegenden Luftmassen und UHIs entstehen.
Mit dem Projekt Urban Climate Change Adaptation for Austrian Cities: Urban Heat Islands (ADAPT-UHI) wurden für drei österreichische Pilotstädte (Klagenfurt am Wörthersee, Salzburg und Mödling) Klimasimulationen für das gesamte Stadtgebiet durchgeführt um eben diese Hitzeinseln zu identifizieren. Unter der Berücksichtigung der jeweiligen lokalen klimatischen Situation und der individuellen Bebauungs- und Vegetationsstruktur der jeweiligen Stadt soll das Mesoklima aufgrund der individuellen Standortfaktoren so genau wie möglich modelliert werden.
Ziel dieses Projektes war es einerseits UHIs in den drei Städten bestmöglich darzustellen um in weiterer Folge mit sogenannte Klimawandelanpassungsmaßnahmen entgegen zu wirken, andererseits aber auch Bewusstseinsbildung für die Stadtbevölkerung zu erzeugen und vor den steigenden Gefahren des Klimawandels aufmerksam zu machen.
Die Verantwortlichen der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee sind sich der Verantwortung bewusst, den BürgerInnen eine lebenswerte und zukunftsorientierte Stadt zu bieten. Deshalb ist Klagenfurt am Wörthersee 2016 dem Neuen Konvent der Bürgermeister beigetreten und hat sich dazu verpflichtet den bisher vorliegenden SEAP (Sustainable Energy Action Plan) aus dem Jahr 2014 zu aktualisieren und auf Klimaanpassungmaßnahmen zu erweitern (SECAP). Das Projekt ADAPT-UHI ist dabei eine wichtige Hilfestellung zur Identifizierung und Bekämpfung von urbanen Hitzeinseln. Neben dem ehrgeizigen Ziel der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee bis zum Jahr 2050 CO2 neutral zu werden, sind diese Maßnahmen wichtige Puzzleteile auf dem Weg zu einer klimaangepassten Stadt als Teil einer Smart City.
Die Ergebnisse des Projekts sind als Anhänge zum Download verfügbar.
Weitere Informationen können Sie der offiziellen Projekthomepage entnehmen: ADAPT-UHI Homepage
Projektpartner:
IIASA – International Institute für Applied Systems Analysis (Lead)
ZAMG – Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik
IPAK – International Project Management Agency Klagenfurt on Lake Wörthersee GmbH
Im Zuge des Projekts ist eine wissenschaftliche Publikation entstanden, die ebenfalls zum Download bereit steht:
Oswald, S.M., Hollosi,B., Žuvela-Aloise, M., See, L., Guggenberger, S., Hafner, W., Prokop, G., Storch, A., Schieder, W., 2020. Using urban climate modelling and improved land use classifications to support climate change adaptation in urban environments: A case study for the city of Klagenfurt, Austria. Urban Climate 31, e100582. DOI: 10.1016/j.uclim.2020.100582
Das Projekt wird aus Mitteln des Österreichischen Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des „Austrian Climate Research Programme“ durchgeführt.